18. November07:15

Frankfurt startet „Schulstraßen“ gegen das Verkehrschaos vor Schulen

Admin User
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Autos auf einer Straße mit vier Menschen in der Nähe, Gebäude mit Fenstern im Hintergrund, Bäume und Warnwesten.

Sicherheit auf hessischen Schulwegen - Frankfurt startet „Schulstraßen“ gegen das Verkehrschaos vor Schulen

Hessen unternimmt neue Schritte, um die Sicherheit von Kindern auf dem Weg zur und von der Schule zu verbessern. Diese Woche führte Frankfurt fünf sogenannte "Schulstraßen" ein, bei denen Straßen in der Nähe von Schulen eine Stunde vor Unterrichtsbeginn für den Verkehr gesperrt werden. Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund von Unfallstatistiken, die zeigen, dass bis Ende Oktober fast 5.000 junge Menschen im Bundesland auf Schulwegen verletzt wurden – mit einem Todesfall.

Das "Schulstraßen"-Konzept zielt darauf ab, die Risiken zu verringern, die durch Autos und das Verhalten von Eltern beim Bring- und Abholdienst entstehen. Lehrer in ganz Deutschland weisen seit Langem auf das Verkehrschaos durch "Elterntaxis", Rasen und gefährliches Parken als größte Gefahren hin. In Hessen kommen noch Fehlverhalten von Schülern sowie mangelnde Infrastruktur – wie unmarkierte Zebrastreifen, fehlende Fahrradwege und schmale Gehwege – hinzu, die die Gefahrenlage verschärfen.

Das Land hat in einigen Gebieten bereits Sicherheitsmaßnahmen erprobt. In Groß-Umstadt wurde etwa vor der Geiersbergschule eine Tempo-30-Zone eingeführt, um Lärm zu reduzieren, die Gefahren zu minimieren und den Verkehrsfluss zu verbessern. Derzeit laufen Gespräche, ähnliche Beschränkungen auch in Wiebelsbach auszuweiten. Gleichzeitig betont der Unfallforscher Siegfried Brockmann, dass Sicherheit nicht nur vor dem Schultor enden dürfe, sondern den gesamten Schulweg der Kinder abdecken müsse.

Die Unterstützung für diese Veränderungen wächst. Sowohl Ansgar Hegerfeld vom ADFC Hessen, der Fahrradlobby des Landes, als auch ein Sprecher des ADAC Hessen-Thüringen, des Automobilclubs, befürworten das "Schulstraßen"-Modell. Sie argumentieren, dass es Konflikte zwischen Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern entschärfen werde. Fast eine Million junger Menschen in Hessen sind automatisch über die gesetzliche Unfallversicherung auf Schulwegen abgedeckt – ein weiterer Grund, warum sichere Wege dringend notwendig sind.

Mit den nun fünf aktiven "Schulstraßen" in Frankfurt hofft die Stadt, ruhigere und sicherere Bedingungen für Schüler zu schaffen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Das Land prüft weiterhin weitere Maßnahmen, darunter Tempolimits und Infrastrukturverbesserungen. Beamte verweisen auf die 4.764 in diesem Jahr registrierten Unfälle als Beleg dafür, dass entschlossenes Handeln erforderlich ist.